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Sanierung Breite Straße - Präsentation der Vorplanungen

Es geht voran im Sanierungsgebiet Neuenhäusen. Nachdem der städtebauliche Rahmenplan kurz vor dem Abschluss steht, starten auch die ersten Planungen für die Umsetzungen der dort benannten Maßnahmen. Die Erneuerung und Verbesserung von Erschließungsmaßnahmen ist einer der zentralen Punkte im Sanierungsgebiet Neuenhäusen. Nachdem den Eigentümerinnen und Eigentümern, sowie den Anwohnerinnen und Anwohnern die ersten Entwürfe in einer Bürgerinformationsveranstaltung am 14. Dezember 2021 und dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen am 20. Januar 2022 vorgestellt wurden, können Sie nun hier die Vorplanungsvarianten für die Breite Straße einsehen. Die Beteiligung der Bürger zu den aktuellen Vorplanungen fand über ein Formular statt, welches auf dieser Seite während des Teilnahmezeitraums zur Verfügung stand.

Zielsetzungen für die Sanierung der Breiten Straße

  • Die Breite Straße bedarf auf Grund der maroden Infrastruktur einer Grunderneuerung, diese soll mit einem hohen Gestaltungsanspruch einhergehen.
  • Für ein gutes Miteinander und um die Sicherheit alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigen und gewähren zu können, sollen verkehrsberuhigende Maßnahmen und barrierefreie Lösungen erarbeitet werden.
  • Lange Trockenperioden und extreme Regenfälle sind sogenannte Extremwetterereignisse, die in Zukunft vermehrt auftreten werden. Auf diese äußeren Einflüsse soll die Breite Straße angepasst werden, es gilt vorhandenes Oberflächenwasser geschickt zu nutzen. Das Konzept der Schwammstadt wird unter Fachleuten in diesem Zusammenhang als zukunftsträchtig eingestuft und sollte hier Anwendung finden.
  • Die Breite Straße ist als Allee denkmalgeschützt, dieser Charakter ist zu erhalten.

Informationen zum Konzept Schwammstadt

Das Konzept der Schwammstadt gilt in Fachkreisen als eine Vorreitertechnologie im Umgang mit Starkregenereignissen und zur Bereitstellung von Oberflächenwasser für städtisches Grün. In diesem Modell fungiert die Stadt als Schwamm, der bei Regenereignissen so viel Wasser wie möglich speichert, welches dann in Trockenperioden abgeben werden kann. Um diese Speichermöglichkeit nutzen zu können, bedarf es jedoch auch entsprechender unterirdischer Speicher. Das anfallende Wasser kann beispielsweise über im Untergrund angelegten Rigolen Straßenbäumen zur Verfügung gestellt werden. Bäume in städtischen Bereichen leiden besonders unter den sich verändernden klimatischen Bedingungen mit immer länger werdenden Trockenzeiten. Um eine nachhaltige Entwicklung zu initiieren, ist es notwendig die Infrastruktur und alle weiteren Systeme klimaresilient aufzustellen. Das Konzept der Schwammstadt ist ein Schlüssel dazu.


Vorplanung Breite Straße - Variante 1

Vorplanung Breite Straße - Variante 2

Variantenvergleich


Variante 1Variante 2
Bäume  


Anzahl

insgesamt 65 Bäume

  • 10 Neupflanzungen
  • 11 entfallen (Altbestand - laut Gutachten nicht erhaltenswert)

insgesamt 73 Neupflanzungen

  • 66 entfallen (Altbestand)
Erscheinungsbild
  • kein einheitliches Erscheinungsbild
  • einheitliches Erscheinungsbild
  • schmalere Baumkronen
Zukunftsaussichten
  • 11 Bäume sind nicht erhaltenswert
  • Gefährdung weiterer Bäume durch den Bau
  • beste Standortbedingungen realisierbar
  • klimaangepasste Baumarten
  • Lenkung des Wurzelwerks möglich

Parken

(Bestand ca. 80 reguläre Parkplätze)



Art der Parkstände
  • Längsparken
  • Längsparken
Anzahl der Parkstände
  • ca. 65 Stück
  • ca. 99 Stück
Regenwassermanagement

Grünflächen für oberirdischen Pufferspeicher
  • ca. 429 Quadratmeter (ca. 1/3 von ca. 1.300 Quadratmetern) nutzbar (oberflächennahe Wurzeln)
  • ca. 1.300 Quadratmeter
Unterirdische Pufferspeicher (= Baumrigolen)
  • nur bei Neuanpflanzungen möglich
  • bei allen Bäumen möglich
Förderung der Schwammstadt
  • nur in geringem Umfang möglich
  • Schaffung von Speicher für Oberflächenwasser, Nutzung für die Baumstandorte
Klimaresilienz/Ausrichtung auf Extremwetterereignisse
  • nur in geringem Maße umsetzbar
  • in vollem Maße umsetzbar
Leitungen


Hausanschlüsse
  • Wenig Anpassungsmöglichkeiten (wegen der Baumwurzeln)
  • Erhaltungszustand wird sich verschlechtern (Wurzeleinwuchs)
  • Problematische Wartung
  • Optimierte Leitungsführung in Abstimmung mit neuen Baumstandorten möglich
  • Einbau von Leitungsschutz möglich
  • einfache Wartungsmöglichkeiten
Städtebau

Seitenraum
  • Seitenraum gestärkt: Bestandsbäume erfordern unterschiedliche Lösungen
  • Seitenraum gestärkt: Einheitliche Gestaltung
Verkehrssicherheit

Radverkehr
  • Längsparkstände sind die verträglichste Lösung
  • Längsparkstände sind die verträglichste Lösung
Wirtschaftlichkeit

Herstellungskosten
  • Höhere Kosten als Variante 2 erwartet:
    • aufwändige Arbeiten wegen der Bestandsbäume (Handschachtungen, grabenlose Verlegungen, etc.)
  • Günstigere Kosten als Variante 1 erwartet:
    • mehr Maschineneinsatz
    • Freiheiten durch komplette Neugestaltung
Unterhaltungskosten
  • Bäume:
    • Eingriffe in die Wurzelbereiche erfordern aufwändige Pflege
  • Leitungen:
    • höhere Aufwände durch Bestandsbäume
  • Bäume:
    • langfristig geringer durch Neupflanzungen
  • Leitungen:
    • geringerer Aufwand für Hausanschlüsse
  • Entwässerung:
    • zusätzlicher Aufwand für Baumrigolen
Lebenszyklus
  • zusätzliche Bewässerung der Bäume notwendig
  • Lebensdauer der Bäume begrenzt
  • keine zusätzliche Bewässerung nötig auf Grund der Baumrigolen
  • langer Lebenszyklus unter besseren Standortbedingungen
Bauzeit
  • Länger als in Variante 2 durch die Bestandsbäume
  • Kürzer als in Variante 1 durch die komplette Neugestaltung

Vielen Dank für Ihre Stellungnahmen, die Beteiligung wurde beendet.